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Mathilda voll in Fahrt

Anfangs noch sehr behutsam, später immer wilder fahren wir mit Mathilda (unserem Toyota Landcruiser) durch die Gegend. Steine, Schlaglöcher, Bachläufe, Sand und Wellblechpiste; nichts ist mit Mathilda unpassierbar.

 

“Fuck road” prangt in grossen Lettern auf dem Schild zum Purnululu Nationalpark (Bungle Bungles), welcher nur über einen 50 km langen 4x4 Track zu erreichen ist. Alles Ansichtssache, denken wir uns. Für uns ist die Strasse ein riesiger Abenteuerspielplatz und wir haben grossen Spass dort rumzukurven. 

 

Auch der weite Umweg (600 km), welchen wir für die Bungle Bungles in Kauf genommen haben, war es allemal wert. Neben der tollen Offroadfahrt erleben wir dort einen unvergessliche Zeit mit einem atemberaubenden Sonnenuntergang, tollen Wanderungen und unglaublichen Ausblicken. Zudem sind wir soweit ab von der Zivilisation, dass wir nachts die Milchstrasse von blossem

Auge sehen können. 

660 km grenzenlose Grenzerfahrung

Mit der Fahrt auf der Gibb River Road erfüllt sich für mich ein grosser Traum. Zugeben, der Zeitpunkt ist nicht optimal. Alle bereiten sich Ende Oktober auf die Regensaison vor. Vieles ist bereits geschlossen und die Strasse ist in schlechtem Zustand, weil sie das letzte Mal im August planiert wurde. Zudem ist es - ja ihr ahnt es bereits - verdammt heiss. Ich meine so richtig heiss... also unerträglich heiss.

Umso mehr geniessen wir die tollen Schluchten mit ihren natürlichen Pools auf dem Weg und schwimmen in Tümpeln, in die ich unter normalen Umständen nicht mal eine Zehe reinstecken würde aus Angst vor irgendwelchen Viechern. Ja, auch Schlangen und Krokodile lieben das kühle Nass. Für alle die sich jetzt die Hände verwerfen: Natürlich sind wir nur ins Wasser gestiegen, wenn Schwimmen ausdrücklich erlaubt war. Meist gab es auch nur Süsswasserkrokodile. Die tun den Menschen in der Regel nichts und werden auch nur 3 Meter gross...

 

Auch sonst kann die Fahrt auf der Gibb River Road durchaus als Lebensschule bezeichnet werden. Weder kompliziertes Getue noch irgendwelche Zimperlichkeiten sind angebracht, wenn man 5 Tage fernab von jeglichem Empfang und Komfort unterwegs ist. Die Gegend ist rau, die Fahrt ist anstrengend und lang und die Campgrounds sind sehr einfach. Ach ja und habe ich bereits erwähnt wie heiss es ist?  

Dennoch oder gerade weil uns die Gibb River Road immer wieder an unsere Grenzen gebracht hat, war es ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis. 

 

Natürlich möchten wir euch auch unser Highlight nicht vorenthalten: Die “Deep-Water”-Durchfahrt im El Questro Wildernesspark, bei welcher unser Herz kurzzeitig ins Stocken geraten ist. Während wir mit der Fahrerseite über eine kleine Anhöhe fuhren, kamen die Räder auf der anderen Seite in einen etwa ein Meter tiefen Graben und Mathilda geriet in eine gefährliche Schieflage. (Psst, nicht unserem

Vermieter weitersagen). An unserem Fahrkurs vor der Abreise verinnerlicht, wussten wir, dass wir im Wasser unter keinen Umständen anhalten dürfen. Somit schliessen wir diesen Beitrag mit unserem Mantra: Witerfahre Schatz, eifach witerfahre... 

 

 

*Gibb River Road: Einst angelegt, um Schlachtvieh von den entlegenen Farmen der Kimberley-Region nach Derby zu transportieren, ist sie heute eine der beliebtesten 4x4 Fernstrassen in Australien. Sie führt auf rund 660 umbefestigten Kilometern von Kununara nach Broome. 

 

Die Fotos sind übrigens diesmal wirklich online;-). Ihr findet sie hier.

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Kommentare: 1
  • #1

    Christiane Baeriswyl (Donnerstag, 01 November 2018 19:13)

    Hallo ihr Zigüner es ist hölle interessant in euren Fotos und Berichten zu stöbern ganz toll und interessant von zuhause aus das alles mitzuerleben. Danke den das ist eine riesen Arbeit. Geniesst weiterhin eure tolle Reise und habt sorg zueinander. Ganz liebi Grüess aus Düdingen Christiane