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Atmen und Haltung wahren

Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen und halten... Während zwei Wochen haben wir uns auf eine etwas andere Reise begeben: Eine Reise, in der unser Selbst im Zentrum stand. Wir haben erste Erfahrungen mit Yoga gesammelt, unsere Balance auf der Slackline* trainiert, unsere Luft länger und länger angehalten um Freediven** zu erlernen und wir haben versucht, entspannt mit der Meeresströmung zu tauchen. 

 

Haben wir unsere innere (und äussere) Balance gefunden? Sagen wir es so: Wir haben viel gelernt, Erfolge gefeiert, mit Niederlagen gehadert und viele Herausforderungen mitgenommen, an denen wir die kommenden Monaten arbeiten können... Das Allerwichtigste jedoch: Wir hatte sehr viel Spass. Zum Beispiel, als wir ein kleines Training auf der Slackline absolvierten und auf einmal 10 Kinder auf der Leine auf und ab hüpften und sich an unseren Händen festklammerten um nicht runter zu fallen. Oder als ich beim Freediven - nach drei Tauchgängen und X-Versuchen - erst beim allerletzten Versuch endlich die Marke von 10 Meter Tiefe erreichte. Oder als wir zwischen den Tauchgängen im Kaffee der Tauchschule Pause machten und Mona “der Star-Affe des Gapang-Beaches” den Moment nutzte, um sich wiedermal zwei Bananen zu schnappen...

 

 

Katzen, Hühner und böse Gedanken

Ein kleiner weisser Sandstrand, türkisblaues Meer, ein paar einfache Lokale und vier Tauchschulen, das ist Gapang-Beach in Pulau Weh. Bevölkert wird der kleine Ort neben ein paar wenigen Familien vor allem von Katzen, Hunden, Hühnern und Mona, einem frechen Makaken-Weibchen, dass bei den Touristen sehr beliebt, jedoch bei den Laden- und Restaurantbesitzern eher ungebeten ist (siehe oben). Das Leben in Gapang ist einfach und unkompliziert. Tische werden mit dem gleichen Besen abgewischt, wie zuvor der Boden, der Abfluss vom Waschbecken endet offen nach 40 cm und so fliesst alles auf den Boden im Bad. Das spielt aber keine Rolle, weil die Kaltwasserdusche gleich daneben ist und sowieso alles nass wird beim Duschen. Die Tiere laufen alle frei herum und sind übrigens keineswegs zu scheu, um unter oder gar auf den Tischen zu sitzen und lautstark um Futter zu betteln, während man am essen ist. Wir sind mittlerweile einiges gewöhnt und so stören wir uns nicht weiter daran. Eine Frage beschäftigt uns aber immer wieder: Wieso haben die Katzen auf Sumatra nur Stummelschwänze oder bestenfalls einen geknickten Schwanz? Mir kommt ein Erlebnis aus der Kindheit in den Sinn, als ich aus Versehen eine fremde Katze in unserem Haus erschreckt habe und sie über das Geländer unserer Galerie gesprungen ist. Sie hat sich damals bei dem Unfall den Schwanz gebrochen und dann verloren... aber hier sehen alle Katzen so aus... Wir kommen sogar auf die Idee, dass die Besitzer den Katzen als Erkennungszeichen die Schwänze abschneiden... Zum Glück haben wir dann doch etwas recherchiert und herausgefunden, dass die Katzen in Südostasien und insbesondere in Indonesien an einem Gendefekt leiden. Wir entschuldigen uns also hiermit offiziell für unsere bösen Gedanken... Nicht das unsere Balance durch schlechtes Karma wieder ins Wanken gerät ;-).

 

*Skacklinen: Eine Trendsportart ähnlich dem Seiltanzen, bei der man auf einem Kunstfaserband oder Gurtband balanciert, das zwischen zwei Befestigungspunkten gespannt ist. Dieses Band wird Slackline genannt (Wikipedia).

 

** Freediven: Beim Apnoetauchen oder Freitauchen atmet der Taucher vor dem Abtauchen ein und nutzt im Gegensatz zum Gerätetauchen für den Tauchgang nur diesen einen Atemzug (Wikipedia).

 

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