Gemütliche Kaffees in herrschaftlichen Gebäuden aus der Kolonialzeit, tropische Pflanzen soweit das Auge reicht, dazwischen 32 buddhistische Tempel, Mönche in orangen Gewändern und überall Tuks-Tuks. Das Ganze wird eingerahmt vom Mekong, der wie die Aare in Bern, die Altstadt in einer Schlaufe umfliesst; das ist Luang Prabang. Ein einzigartiger Mix, der nicht umsonst zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Es ist unglaublich beglückend endlich wiedermal durch die Gassen schlendern zu können und hie und da in einem netten Kaffee einzukehren um einfach das Geschehen zu beobachten*. Und zu sehen gibt es viel: Ganze Familien passen hier auf einen Roller, in farbigen Märkten wird lokas Handwerk verkauft, Strassenverkäufer bereiten himmlische Kokos-Küchlein zu oder braten ganze Fische und Enten am Spiess. Am Strassenrand spielt ein alter Mann ein sonderbares Streichinstrument, dass in unseren Ohren wie Katzenmusik klingt.
Besonders bezaubernd ist der allmorgendliche Almosengang der Mönche; in langen orange leuchtenden Schlangen ziehen sie durch die Strassen. Wären da nicht unsere alten Bekannten: die chinesischen Reisegruppen. Trotz unzähliger Flyer (auch in chinesisch) Hinweistafeln und bildlichen Erklärungen tun sie all das, was die Mönche bei ihrem Rundgang stört. Sie schreien herum, stehen mitten in die Zeremonie um Selfies zu machen und achten weder auf einen respektvollen Abstand noch auf angemessene Kleidung...
Die Mönche erhalten auf ihrem Rundgang übrigens Essensspenden von der lokalen Bevölkerung. Diese wiederum tun mit ihren Spenden etwas für ihr Karma, was im Buddhismus neben Meditation und ethischem Verhalten zentral ist, um irgendwann das Nirvana zu erreichen.
Aus unseren anfangs geplanten drei Nächten werden schnell fünf. Unter anderem besuchen wir den wunderschönen Kuang Si Wasserfall, erklimmen den kleinen Hügel Phu Si, um den Sonnenuntergang zu sehen, wir hören uns Geschichten über Luang Prabang an und besuchen die vielen Tempel.
Ich leiste mir noch ein ganz besonderes Souvenir. Ich mache einen ganztägigen Webkurs - eine sehr anstrengende aber tolle Erfahrung. Stolz halte ich am Ende des Tages meinen selbst gemachten Schal in den Händen und schätze danach die wundervollen handgemachten Stoffarbeiten noch viel mehr, die man viel zu günstig auf den Märkten kaufen kann.
Übrigens hatte ich am Tag danach an den unmöglichsten Stellen Muskelkater 🙈.
*Wer noch nie in einer asiatische Stadt war, wird das wohl nur schwer nachvollziehen können. Aber asiatische Städte sind normalerweise riesig, dreckig, durch den Verkehr verstopft und man muss aufpassen, das man nicht irgendwo von einem Roller oder Tuk-Tuk überfahren wird. Kaffees gibt es wenn überhaupt nur von grossen Ketten wie Starbugs, die nicht unbedingt zum verweilen einladen.
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Chantal (Mittwoch, 18 Juli 2018 21:33)
So schön, dank euch in Erinnerungen zu schwelgen! Wundervolle Fotos!! Habt Spass und häbetnech Sorg!
Muriel (Donnerstag, 19 Juli 2018 02:54)
Merci Chantal. Das mache mir.